Ohne Leonid Tilin und Ole Reichelt ging es am vergangenen Sonntag mit den verbleibenden 7 von 9 Stammspielern und Ersatzmann Michael Krumschmidt nach Hildesheim.
Im Grunde war die Aufgabe relativ klar: in Hildesheim gewinnen, so viele Brettpunkte wie möglich mitnehmen und hoffen, dass SV Gifhorn den Tabellenersten KS Braunschweig schlägt.
Um es vorweg zu nehmen, die Gifhorner haben tolle Schützenhilfe geleistet, Hameln 2 allerdings das Soll nicht erfüllt.
Bei einem Blick auf die Aufstellung wurde schnell klar, dass Hameln 2 als Favorit ins Rennen ging. An allen Brettern wurden höhere nominelle Spielstärken verzeichnet, zum überwiegenden Teil sogar Differenzen von ein- bis zweihundert DWZ-Punkten.
Igor Belov kam am Spitzenbrett gut aus der Eröffnung, hatte mehr Raum und gutes Spiel, geriet aber im Mittelspiel in leichten Nachteil und erkämpfte schließlich das Remis.
Am zweiten Brett spielten beide Parteien auf Stellungssicherheit ohne große Risiken einzugehen. Nachdem sich sämtliche Leichtfiguren getauscht hatten, war niemand bereit die Stellung für die Schwerfiguren zu öffnen. So einigten sich Oliver Barz und sein Gegenspieler auf Punkteteilung.
In der Partie von Jan Helmer an Brett 3 ging es hin- und her. Anfangs hatte der Hamelner mehr Raum und das bessere Spiel, musste allerdings im Mittelspiel eine Qualität geben und um Ausgleich kämpfen. Nachdem sein Gegner die Qualität zurückgab kam Hamelns Jugendspieler abermals durch einen Bauerngewinn in Vorteil, hatte aber zu wenig Restmaterial um diesen zu verwerten, so dass die Partie ebenfalls unentschieden endete.
Was sich am Brett 4 von Gerhard Kaiser genau ereignete, ist dem Autor nicht vollkommen klar. Nach der Öffnung sah noch alles gut für Hamelns Senior aus, der Punkt ging allerdings an die Gastgeber aus Hildesheim.
Besser konnte Carsten Konczak seinen Spielstärkenvorteil ans fünfte Brett bringen. Er spielte solide, teilte sich die Zeit gut ein und fuhr als einziger Hamelner an diesem Spieltag einen vollen Punkt ein.
Angesichts dessen, dass der Mannschaftskampf gar nicht nach Hamelner Vorstellung verlief, versuchte Peter Brunotte an Brett 6 eine leicht bessere Stellung zum Sieg zu kneten. Dabei stellte er seinen Läufer schlecht und konnte einen gegnerischen Bauern nicht mehr halten und musste seinem Gegner zum Sieg gratulieren.
Nach der Öffnung und frühem Mittelspiel sah es noch recht gut für Jonas Möller an Brett 7 aus, in schwieriger Stellung verbrauchte er allerdings zu viel Zeit, kam in Zeitnot und verlor im resultierenden Springerendspiel einen wichtigen Bauern. Zwar versuchte der Hamelner alles um die Stellung noch zu halten, konnte allerdings den Verlust letztendlich nicht verhindern.
An Brett 8 spielend, steckte Michael Krumschmidt zu Beginn der Partie einen Bauern ins Geschäft und erhielt Kompensation in Form von Raum und Angriffsspiel. Die richtige Idee verfolgend ließ er im Mittelspiel die vermutlich besten Züge aus. Zwar konnte er später drei Bauern gewinnen, gab dadurch aber die Initiative an seinen Gegner ab. Dieser nutze seine verbleibende Bedenkzeit um eine gefährliche Mattdrohung aufzustellen, welche der Hamelner in eigener Zeitnot nicht mehr parieren konnte.
Endstand: 2,5:5,5 Niederlage
Dadurch, dass Hameln 2 ebenso wenig punkten konnte wie KS Braunschweig, hat sich an der Tabellenspitze nichts geändert, außer dass die Verfolger aufholen konnten.
Hameln liegt nach wie vor 2 Mannschaftspunkte hinter dem Tabellenführer, welcher sich nun erneut einen Patzer erlauben dürfte.
Das Saisonziel „Aufstieg“ ist für die Hamelner damit in weite Ferne gerückt…