Landesliga wir kommen!!!

Nach Runde 8 führte Hamelns Zweite weiterhin die Tabelle an. Mit einem Sieg gegen Gifhorn hatten es die Rattenfänger selbst in der Hand der Aufstieg in diesem Jahr klarzumachen.

In der entscheidenden Runde mussten die Hamelner auf Leonid Tilin verzichten. Lutz Göing war zur Stelle, um mit 8 Spielern in Topbesetzung nach Gifhorn zu reisen.
Dramatisch wurde es noch einmal am Samstag vor besagter Endrunde, als beide Fahrer drohten wegen Krankheit bzw. Verletzung auszufallen. Aber auch dieses Problem konnte in letzter Minute gelöst werden.

Die Gastgeber aus Gifhorn hatten offensichtlich weniger Glück, die seit Saisonstart mit immer mehr Totalausfällen zu kämpfen hatten und nun ohne ihre 4 Topspieler, sowie Brett 7-9 auskommen mussten.
So ging Brett 6 nach einer Stunde kampflos an die Hamelner und Carsten Konczak konnte daraufhin im freien die Sonne genießen.

1:0 Aussicht der Hamelner

Das erste Resümee fiel allerdings eher ernüchternd aus:
Igor Belov befand sich am Spitzenbrett bereits im späten Mittelspiel mit Doppelspringer, Doppelturm gegen Springer, Läufer, Doppelturm in geschlossener Stellung.
An Brett 2 hatte Lutz Göing ebenfalls einiges an Material getauscht und stand bei hoher Remisbreite minimal besser.
Gerhard Kaiser hatte sich an Brett 3 gegen einem gefährlich anmutenden Königsangriff zu erwehren.
Oliver Barz, an 4 spielend, stand bei einem Mehrbauern deutlich besser und war daran einen zweiten unter Beschuss zu nehmen.
Felix Jacobi spielte an Brett 5 mit ungleichfeldrigen Läufern in fast vollkommen geschlossener Stellung.
An Brett 7 drohte Ole Reichelt eine Figur zu verlieren, hatte dafür allerdings Spiel.
Bei Peter Brunotte lief an Brett 8 alles auf ein sehr ausgeglichenes Doppelturmendspiel hinaus.

Ein gute Stunde später spitze sich die Lage zu:

Lutz einigte sich auf Remis und Gerhard, der keinen Fluchtweg mehr für seinen Monarchen fand, verlor seine Partie.
1,5:1,5

Igor schlug angesichts der bedenklichen Lage ein Remisangebot aus und spielte nun mit einem Minusbauern weiter.
Oliver hatte seinen zweiten Mehrbauern bekommen, verlor diesen aber durch eine Fehlberechnung wieder, und die zuvor deutlich gewonnene Partie drohte auf einmal im Springerendspiel ins Remis zu verflachen.
Felix hatte ebenfalls einen Minusbauern, aber die Partie war bei korrekten Spiel im Grunde für keine der beiden Seiten mehr zu gewinnen. So wurde ein Remisangebot abgelehnt und in Anbetracht der schlechten Lage einfach weitergespielt.
Ole spielte mit Turm gegen zwei Leichtfiguren und Peter hatte besagtes Doppelturmendspiel erreicht.

Nachdem die vergangenen Jahre der Aufstieg immer wieder nur knapp verpasst wurde, drohte in diesem Jahr abermals eine Pleite.
Aber die Hamelner rissen sich alle samt zusammen und spielten verbissen weiter.

Oliver konnte nach gut 4 Stunden Spielzeit seine Partie gewinnen, indem ihm der Springertausch gelang und sein Mehrbauer zum Sieg führte.
2,5:1,5

Nun folgte Ole, der einen Bauern gewinnen und sich ein schönes Zentrum aufbauen konnte. Durch Öffnen einiger Linien kam sein Turm besser ins Spiel und dominierte zusammen mit den Bauern die gegnerischen Springer. Kurz darauf stand es
3,5:1,5

Den Sack zu machte Peter, der schon am vergangenen Spieltag durch seinen Sieg das 4:4 rettete. Er lies einen gegnerischen Freibauern zu, wohlwissentlich, dass sein eigener die Endzone eher erreichen würde.
4,5:1,5

Nun sollte man meinen an den übrigen beiden Brettern würden Remisangebote folgen, nachdem Igor einen Bauern zurückgewinnen konnte und man mit Bauer, Springer, Turm gegen Bauer, Läufer, Turm spielte und Felix weiterhin einen Minusbauern mit Turm und ungleichfeldrigen Läufern hatte.
Mit einem Standardergebnis von 5,5:2,5 hätte man um kurz vor drei die Heimreise antreten können, um zusammen mit der Ersten den Aufstieg zu begießen.
Aber weit gefehlt. Während 6 Hamelner quasi schon im Auto saßen, hatten die beiden verbleibenden noch Lust ihre Partien bis aufs letzte auszuquetschen und die ihnen zustehende Zeit vollends zu nutzen.
Es wurde also geknetet und geknetet und geknetet … und geknetet … und irgendwann nach knapp 6 Stunden Gesamtspielzeit standen schließlich zwei weitere Zähler auf Hamelns Punktekonto.
6,5:1,5 Endstand

Auch wenn ein derartig hohes Ergebnis auf Grund des DWZ Vorteils auf Hamelner Seite im Vorfeld zu erwarten war, fällt es im Nachhinein gesehen doch deutlich zu hoch aus. Nach dem Auf- und Ab wäre ein knapper Sieg weitaus angemessener gewesen.

Nun heißt es also Landesliga wir kommen!!!

Noch einige Statistiken:
Hameln 2 blieb als einzige Mannschaft ungeschlagen, ist Brettpunktgleich mit dem zweitplatzierten Königsspringer BS, hat aber einen Mannschaftspunkt Vorsprung.
Eine Partie wurde kampflos abgegeben und 50% aller Partien gewonnen; knapp 30% endeten Remis. Die Schwarzweiß Quote ist nahezu ausgeglichen.

Absoluter Topscorer der Zweiten ist Felix Jacobi, der inkl. der Einsätze in der Ersten Mannschaft, 8 aus 9 holte und damit eine Performance von über 2200 spielte.
Ihm folgten Altmeister Peter Brunotte und Mannschaftsführer Oliver Barz mit jeweils 6 aus 8 und blieben damit, genau wie der Topscorer, ohne Niederlage.

Gänzlich ohne Remis kam als einziger Stammspieler Youngster Ole Reichelt aus, der alle 9 Partien voll auskämpfte und letztendlich 5 Siege verbuchen konnte.

Alle eingesetzten Spieler holten zudem mind. 50% der maximal zu erreichenden Punkte.

Bemerkenswert ist zudem, dass ein Aufstieg in diesem Jahr keinesfalls geplant war. Dadurch dass sich gleich zwei Mannschaften des Hamelner SV in der Verbandsliga befanden, waren bedingt durch das Turnierreglement, komplett separate Mannschaften zu melden, wodurch der Zweiten so gut wie keine Ersatzspieler zur Verfügung standen, weil auf die Spieler der Dritten nicht zugegriffen werden konnte.
Es wurden Urlaube abgesagt und Krankheiten ignoriert, Spieler der Vierten spielten sich in der Zweiten fest, wohlwissentlich, dass der Klassenerhalt Hamelns Vierter dadurch in Gefahr geriet, alles um den Traum vom Aufstieg, der Mitte der Saison auf einmal aufkeimte am Leben zu halten.

Erstaunlich war, dass im Gegensatz zu dem ein oder anderen Jahr keiner mehr auf persönliche Ergebnisse spielte, sondern einzig und allein der Mannschaftssieg im Vordergrund stand, so dass Remis, die man nur zu gern angenommen hätte ausgeschlagen wurden, um wegen noch schlechterer Stellung einiger Mitspieler das Ergebnis offen zu halten.

Vielen Dank an die gesamte Mannschaft und all jene, die am Aufstieg mitgewirkt haben. Es war eine grandiose Saison und es hat mir sehr viel Spaß mit euch allen gemacht…
 

4 Kommentare

  1. Glückwunsch,
    den Aufstieg habt ihr euch redlich verdient, war eine überzeigende Leistung mit dem verdienten Happyend.
    Macht es als Aufsteiger besser als wir, auch wenn ihr in der neuer Saision von den Hechten zu den (Kampf)Karpfen mutiert.

  2. Besser (Kampf)Karpfen als Goldfische im Karpfenteich.
    Auch von mir ein Glückwunsch. Besorgt euch aber gleich neue Sauerstoffgeräte. In der Landesliga wird die Luft sehr dünn sein. 😉

  3. Herzlichen Glückwunsch aus Braunschweig zum Aufstieg! Es war klar, dass Gifhorn mit der Aufstellung der letzten Spieltage letztendlich früher oder später wegbricht. Wir hatten leider nicht „dieses Glück“, gegen ein so schwaches GF zu spielen und haben gegen sie unglücklich verloren. (Nur dadurch hatte Eure 3. übrigens überhaupt die Chance auf Klassenerhalt.) Nächstes Jahr wirds leider nicht leichter für uns mit Caissa Wolfenbüttel I und Gliesmarode l.

    Viel Erfolg in der Landesliga!

    1. Danke Gregor für die Glückwünsche.
      Nachdem wir die beiden Jahre zuvor in den entscheidenden Kämpfen Pech hatten (letztes Jahr haben wir gegen Göttingen das notwendige 4:4 in der letzten Runde knapp verfehlt und auch die Niederlage gegen Peine im gleichen Jahr war unnötig. Das Jahr davor, als ihr aufgestiegen seid, gab es eine sehr sehr bittere Niederlage gegen Bovenden, so dass uns auch da 2MP fehlten.
      Dieses Jahr hatten wir das Glück, das uns die vergangenen Jahre fehlte. Gegen euch das 4:4 (zu Beginn sah es ja etwas besser für uns aus und am Ende dann eher nach einem knappen Sieg für euch), dann das 4:4 gegen Gliesmarode und zum Schluss ein Kampf gegen sehr geschwächte Gifhorner.
      Euren Atem haben wir übrigens ständig im Nacken gespürt…:)

      Das nächste Jahr in der Landesliga wird hart werden, aber das habt ihr im vergangenen Jahr bereits selbst miterlebt…
      Euch auf jeden Fall viel Erfolg für die kommende Saison…

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