In Bestbesetzung (Belov, Göing, Brunotte, Schubert, Tilin, Barz, Jacobi, Rust) empfing der HSV II die nominell stärkeren Gäste vom Königsspringer Braunschweig.
Trotz einer knappen Auftaksniederlage von Igor Belov an Brett 1, welche die Gäste in Führung brachte, sah es weiterhin gut für die Hamelner aus, denn die übrigen Bretter standen ausgeglichen oder hatten leichte Stellungsvorteile.
(0:1 aus Sicht der Hamelner)
An Brett 6 hatte sich Oliver Barz einen deutlichen Stellungsvorteil erarbeitet, den er in einen Bauerngewinn ummünzte, allerdings unterschätze er das daraus resultierende Gegenspiel seines Gegners, so dass dieser trotz Minusbauern eine ausgegliche Stellung erreichen konnte. Durch ein Springeropfer startete der Hamelner einen weiteren Mattangriff, leider entschied er sich für die falsche Zugfolge, welche nicht im sicher geglaubten Matt sondern nur einem Remis endete.
(0,5:1,5)
Matthias Schubert konnte mit den weißen Steinen seinen Gegner an Brett 4 zwar lange Zeit unter Druck setzen, die Gewinnversuche des Hamelners wurden jedoch allesamt abgewehrt und es kam letztendlich zu einer Punkteteilung.
(1:2)
An Brett 3 musste sich Peter Brunotte überraschend geschlagen geben. In einer hochtaktischen Partie, mit Kombinationsmöglichkeiten für beide Seiten, unterschätze er in komplizierter Stellung die Optionen eines gegnerischen Freibauern, was ihm letztendlich förmlich das Genick brach.
(1:3)
Felix Jacobi an Brett 7 spielend, konnte kurz darauf einen vollen Punkt einfahren. Sein Gegner hatte im Mittelspiel einen Bauern für Entwicklung und Angriffsspiel gebenen. Der Hamelner verteidigte seinem Mehrbauern jedoch hartnäckig und Gewann schließlich die Partie.
(2:3)
Zu diesem Zeitpunkt sah es nach sicheren 4 Punkten für die Hamelner aus mit der Möglichkeit zu einem knappen Mannschaftssieg:
Lutz Göing sah sich im Turm-Springer-Endspiel zwar einem gegnersichem Freibauern gegenüber, angesichts der Tatssache, dass es sich dabei jedoch um einen Randbauen handelte und der Braunschweiger König noch auf der anderen Seite des Spielbrettes stand, während der Hamelner schon ins Zentrum vorgerückt war, erschien dies nicht weiter bedrohlich zu sein.
Leonid Tilin hatte sich an Brett 5 im Endspiel mit 2 Leichtfiguren Stellungsvorteile erarbeitet, ein Verlust schien dadurch zwar ausgeschlossen, die Remisbreite dafür aber recht hoch.
Stephan Rust an 8 Brett hatte mit Läuferpaar und Turm gegen Turm, Springer und Läufer spielend, ebenfalls einen Stellungsvorteil, der auf Grund seiner nominell weitaus höheren Spielstärke zum Sieg ausreichend, aber noch mit viel Arbeit verbunden schien.
Anstatt seine Partie jedoch in ein sicheres Remis abzuwickeln beging Lutz Göing den Fehler die Partie gewinnen zu wollen, was kurz darauf in einem Verlust seinerseits endete.
(2:4)
Nun hatten auf einmal unsere Gäste die Mannschaftspunkteteilung sicher und für die Hamelner hieß es noch einmal zittern.
Zum Glück fand Leonids Gegnerin nicht die besten Züge, wodurch Leonid eine Gewinnstellung erreichen und diese auch umsetzen konnte.
(3:4)
Nach 6,5 Stunden Spielzeit war schließlich auch die letzte Partie zu Ende. Stephan Rust hatte so lange geknetet bis sein Gegner nicht mehr weiterspielen wollte und in Verluststellung aufgab.
(4:4)
Alles in Allem kann sich der Hamelner SV II über einen Mannschaftspunkt freuen, der im Vorfeld des Kampfes nicht erwartet wurde. Angesichts der Tatsache, dass jedoch zwei sichere halbe Punkte an Brett 2 und 6 leichtfertig vergeben wurden und ein weiterer Mannschaftspunkt durchaus greifbar war, bleibt abschließend nur zu sagen:
„Hamelner SV II gewinnt einen Mannschaftspunkt, vergiebt jedoch einen weiteren“
Tapfer einen Punkt erkämpft. Als Aufsteiger muss man halt meistens keline Brötchen backen.
Doch nach dem Schachorakal hat ihr noch eine 0,1% Chance aufzusteigen. 🙂
http://www.schachklub-bad-homburg.de/LigaOrakel/LigaOrakel.php?staffel=NSV_VLO
Interessant ist, das das Schachorakel Schöningen, die schon 3 Mannschaftspunkte erkämpft haben, bereits mit 98,6 % als Absteiger sieht und Salzgitter 3 in dieser Betrachtung schon zu 100% als Absteiger festzustehen scheint.
Da kann ja für unsere Zweite nichts mehr anbrennen …
Ich glaube, wir haben keinen Punkt vergeben, sondern einen gegen den Abstieg gewonnen. Wenn man zugeschaut hat, wie Stephan am 7. Brett um den Punkt kämpfen musste, weil seinem Gegner immer wieder eine neue Ausrede einfiel, dann sollten wir mit dem 4 zu 4 zufrieden sein. An den ersten 4 Brettern haben wir bisher aus 12 Partien 1,5 Punkte (und einen kampflosen) geholt. Da haben die anderen doch ziemlich starke Leute sitzen. Ich mußte jedenfalls schon zweimal einsehen, daß meine Gegner im Mittelspiel, wo wir wohl beide wußten, worauf es ankam, die besseren Züge gefunden haben. Aber immerhin haben wir nun schon die 2 stärksten Mannschaften hinter uns und den Rest gewinnen wir…..