In der siebten Runde der Oberliga mussten wir diesmal nach Hellern fahren. In der Vergangenheit waren es immer sehr enge Wettkämpfe gewesen. Leider musste diesmal Ole passen. Allerdings zauberte unser Mannschaftsführer Andreas aus dem Hut, sodass wir endlich mal in nomineller Bestbesetzung antreten konnten. Auch unsere Gastgeber nahmen den Wettkampf sehr ernst und brachten fast ihre Bestbesetzung ans Brett. Damit waren sie an fünf Brettern mit einer höheren Elo-Zahl vertreten. Obwohl ich sage doch immer: „ELO-Zahlen spielen kein Schach.“ Die Spiele mögen beginnen. Also ran an die Partien MIT Computerüberprüfung!
SV Hellern 3,5 : 4,5 Hamelner SV
- 2410 Alexander Hoffmann 1/2 : 1/2 FM Wilfried Bode 2340
- 2309 FM Dr. Ingo Gronde 1/2 : 1/2 FM Matthias Tonndorf 2159
- 2129 Holger Lehmann 0 : 1 CM Jan Helmer 2206
- 2090 Tammo Lewin 1/2 : 1/2 Kai Renner 2079
- 2096 Reinhold Happe 0 : 1 Andreas Poschadel 2057
- 2065 Martin Hart 1/2 : 1/2 Yannick Koch 1984
- 2085 Jörg Stock 1 : 0 Lutz van Son 2164
- 1995 Peter Kovermann 1/2 : 1/2 Dennis Schmidt 2038
Yannick konnte recht früh Ausgleich mit den schwarzen Steinen erreichen. Sein Gegenüber versuchte am Königsflüge für Unruhe zu sorgen. Das konnte der Rattenfänger gut verteidigen und machte im Gegenzug im Zentrum sein Gegenspiel. Es tauschte sich ein wenig Material und beide Seiten verloren den Gewinnwille. So wurde die Friedenspfeife recht früh geraucht.
0,5 – 0,5
Am Spitzenbrett hatte Wilfried einen „Doppelfinachetto“ auf beiden Seiten aufs Brett gezaubert. Das versprach erst mal eine sehr ruhige Partie zu werden. Doch Willi „the Wall“ brachte seine Figuren in Wallung und konnte eine gewisse Druckstellung auf der langen Diagonale aufbauen. Sein Gegenüber verlegte sich seine 3 Reihen zu verteidigen. Das Spiel verflachte allerdings, als der Rattenfänger die letzten Leichtfiguren abtauschte. Zwar gab es eine optische Überlegenheit der Schwerfiguren, dass reichte aber nicht um weiter auf Sieg zu spielen.
1,0 – 1,0
Dennis holte einen alten Bangiev-Aufbau aus der Kiste und machte massiv Druck auf der h-Linie. Es lag immer mal ein Läuferopfer nebst Figurenverdopplung auf der h-Linie in der Luft. Doch die optimale Angriffsfortsetzung wollte nicht aufs Brett kommen. So verflachte auch diese Partie und der sichere Remishafen wurde auch hier angefahren.
1,5 – 1,5
Meine Partie ist schnell erzählt. Nach einem katastrophalen Blackout in der Eröffnung hatte ich eine Verteidigungsruine auf dem Brett. Zwar versuchte ich die Stellung noch irgendwie zusammen zu halten, doch mein Gegner spielte die richtigen Angriffszüge. Da war nichts mehr für mich drin.
1,5 – 2,5
Das war die Phase, wo es für uns sehr schlecht aussah. Matthias Verteidigungsstellung sehr extrem löchrig aus. Und nur Andreas hatte einen leichten positionellen Vorteil auf dem Brett.
Unser Mannschaftsführer Kai kam ganz gut aus der Eröffnungsphase raus. Im kritischen Moment war ein Qualitätsopfer auf f3 möglich gewesen, nebst starker Springerposition im Zentrum. Das wäre eine heiße Kiste gewesen. Doch der Rattenfänger traute der Stellung nicht so ganz. Schade, dass wäre eine gute Möglichkeit gewesen auf Vorteil zu spielen. Stattdessen flog auch hier massiv Material vom Brett, bis man sich aufs Remis einigte.
2,0 – 3,0
Matthias kam eigentlich ganz gut aus der Eröffnung raus, bevor er ganz unnötigerweise seinen eigenen Königsflügel schwächte. Die Königssicherheit wurde gruseliger und man musste mit dem schlimmsten rechnen. Doch sein Gegenüber wollte nicht die Qualität opfern. Das hätte sicher dem König den Todesstoß versetzt. So wurde wie durch Zauberhand die Stellung wieder ausgeglichen und das Remis folgte recht schnell. Schwein gehabt, dass hätte auch böse ins Auge gehen können.
2,5 – 3,5
Bei Andreas sah es inzwischen sehr gut aus. Die Entscheidung würde bei Jan auf dem Brett fallen. Ein kniffliges Springerendspiel mit wenig Bedenkzeit. Da waren noch alle Ergebnisse möglich gewesen.
Jan machte schon in der Eröffnung viel Druck. Sein Gegner half Jan auch dabei und schenkte ihm einige Tempi. Leider fand der Rattenfänger nicht den optimalen Angriffsweg. Es wurde einiges getauscht und ein Freibauer auf d6 erblickte die Welt. War er stark oder schwach? Das war die entscheidende Frage. Leider hatte Jan viel Bedenkzeit verbraucht, so wickelte er ins Springerendspiel ab. wenn der feindliche Monarch vor seinem Bauern käme wäre die Stellung vermutlich verloren gewesen. Doch Jan fand einige sehr gute Züge und schaffte es rechtzeitig seinen König zu aktivieren. Nach einigen ungenauen Zügen seinen Kontrahenten konnte Jan in die gegnerische Stellung eindringen und den wichtigen Sieg für Hameln reklamieren.
3,5 – 3,5
Nach der Eröffnungsphase stand Andreas schon ganz gut. Kleinere positionelle Vorteil waren auf seiner Seite. Das Läuferpaar und auch die etwas bessere Figurenstellung. Doch es musste der Holzhammereinschlag auf c7 kommen, um zwei Bauern zu gewinnen. Nun konnte Andreas die gegnerischen Angriffsbemühungen im Keime unterdrücken und spielte seinen Gegner an die Wand. Mit seinem Freibauer marschierte er nach vorne holte sich die zweite Dame, um diese gleich wieder zu opfern. Das Mattnetz war gestrickt, was sich sein Kontrahent sich nicht zeigen lassen wollte. Starke Partie.
4,5 – 3,5
Das war ein knapper Sieg gewesen. Gut das meine beiden Padawane meinen bösen Blackout ausmerzen konnten. So schnell kann es gehen. Vor zwei Spieltagen hatte noch das Schachorakel uns mit über 80% in der Landesliga gesehen. Nach zwei Siegen und dem „nominell“ leichtesten Restprogramm sind es nur noch 8%. Dennoch fehlen uns mindestens 3 Mannschaftspunkte, damit wir sicher nächste Saison in der Oberliga spielen können. Nächster Gegner ist der sichere Absteiger Ricklingen. Natürlich müssen wir auch hier seriös auftreten. In der Vergangenheit hatten wir dort schon einige Punkte verloren. Braunschweig-Gliesmarode hat noch kleine Chancen den Abstieg zu verhindern. Um den letzten möglichen Abstiegerplatzs streiten sich Bremen und Delmenhorst. Die Meisterschaft wird zwischen Kirchweyhe und Uelzen entschieden. Nach der nächsten Spielrunde sehen wir bestimmt klarer.