Am vergangenen Wochenende reiste Hamelns Zweite nach Bad Salzdetfurth. Nachdem in den letzten Runden immer komplett gespielt werden konnte, musste diesmal auf drei Stammspiekler verzichtet werden. Igor Belov wurde in die Erste berufen und auch Peter Brunotte sowie Leonid Tilin waren nicht mit dabei. An ihrer statt reihten sich zwei Topspieler der Dritten ein: Michael Krumschmidt und Luis-Maria Vieito.
Die Gastgeber in bislang stärkster Besetzung an, womit die nominellen Spielstärkenvorteile der Hamelner nur noch gering waren.
An Brett 5 fuhr Carsten Konczak einen sicheren Punkt ein. Nachdem die ersten Partien in der Saison noch etwas verkorkst waren, teilte sich der Hamelner diesmal seine Zeit sehr gut ein, spielte sicher und konnte seine Stellung immer weiter verbessern und letztendlich zum Sieg führen.
1 : 0 (aus Sicht der Hamelner)
Gerhard Kaiser lieferte sich mit seinem Kontrahenten an Brett 4 eine Theorieschlacht im Sweschnikow. Irgendwo muss der Hamelner allerdings nicht die beste Variante gewählt haben und geriet in einen heftigen Königsangriff, bei dem er eine Figur geben musste. Sein Gegner setzte nach und zwang Hamelns Senior schließlich zur Aufgabe.
1 : 1
Jan Helmer brachte Hameln wieder in Führung. An Brett 2 spielend griff er am Königsflügel an, während sein Kontrahent versuchte mit seinen Streitkräften am Damenflügel einzudringen. Die gegnerischen Angriffe wehrte der Hamelner ab und vertrieb dessen Figuren wieder in ihre Hälfte. Kurz darauf konnte Hamelns Jugendspieler seinerseits durchbrechen und den vollen Punkt einfahren.
2 : 1
Ähnlich hielt es Hamelns zweiter Jugendlicher, Ole Reichelt, der an Brett 3 gewinnen konnte. Nach einer soliden Eröffnung positionierte er geschickt seine Streitkräfte und dominierte seinen Gegner aus dem Zentrum heraus.
3 : 1
An Brett 8 sah es so aus als würde Luis-Maria Vieito mit den schwarzen Steinen in ein verlorenes Endspiel geraten, nachdem der gegnerische König auf die sechste Reiche vorgedrungen war und den g-Bauern des Hamelners belagerte. Ein langer Leidenskampf zeichnete sich ab, doch die Partie war schnell beendet, als es dem Hamelner überraschend gelang den Monarchen seinen Kontrahenten matt zu setzen.
4 : 1
Am Spitzenbrett hatte Mannschaftsführer Oliver Barz bereits nach wenigen Zügen ein Tempo gewonnen und konnte entspannt seine Streitkräfte positionieren. Leider gelang es ihm nicht den Zugvorteil zu verwerten, so dass sich bis auf zwei Leichtfiguren und einen Turm auf beiden Seiten sämtliches Material tauschte. Das Remisangebot des Hamelners wurde jedoch ausgeschlagen und so spielte man noch einige Stunden weiter bis sämtlich Leicht- und Schwerfiguren getauscht waren und sich die Könige und eine Handvoll Bauern gegenüberstanden.
4,5 : 1,5
An Brett 7 lieferte sich Michael Krumschmidt mit seinem Kontrahenten eine wahre Zeitnotschlacht. Mit nur wenigen Minuten auf beiden Seiten opferte der Hamelner seinen Turm und entfernte damit die Mauer, hinter welcher sich der Monarch seines Gegenspielers zu verstecken versuchte. Nach einigen Schachs bekam der Hamelner sein investiertes Material wieder zurück und wickelte in ein gewonnenes Endspiel ab.
5,5 : 1,5
Jonas Möller kam an Brett 6 mit schwarz gut aus der Eröffnung. Trotz etwas schlechteren Läufers sprach die Positionierung aller Streitkräfte eher für den Hamelner. Die Remisbreite schien relativ hoch, doch der Hamelner verfolgte den richtigen Plan und konnte zu guter Letzt einen vollen Zähler einfahren.
6,5 : 1,5 (Endstand)
Angesichts dessen, dass es zwischenzeitlich mal deutlich knapper aussah, fiel das Endergebnis vielleicht etwas zu hoch aus.
Hameln 2 begeht den Jahreswechsel auf dem zweiten Tabellenplatz der Verbandsliga Ost, mit einem Brettpunkt Rückstand zum Tabellenführer. Bereits in der nächsten Runde im Januar wird dieser in Hameln empfangen. Das Duell wird Aufschluss darüber geben, wer mit den besseren Aufstiegschancen in die zweite Saisonhälfte geht.
Gratulation! Es geht also auch ohne Altmeister.
Saubere Leistung. Dann noch nächstes Mal gewinnen und die Aufstiegsparty planen. 😉