Mit nahezu bester Besetzung ging es am vergangenen Sonntag nach Peine, um bei einem durchschnittlichen DWZ Vorteil von ca. 30 Punkten pro Brett, zwei volle Mannschaftspunkte mit nach Hameln zu nehmen.
Anfangs lief auch alles nach Plan.
Sowohl Igor Belov (Brett 1 weiß) als auch Felix Jacobi (Brett 6 schwarz) ließen ihren Gegner keine wirkliche Chance, gewannen ihre sehr schön gespielten Angriffspartien und brachten Hameln damit in Führung.
2:0 aus Sicht der Hamelner
Ein Mannschaftssieg schien zum Greifen nahe:
Gerhard Kaiser an Brett 2 mit schwarz spielend befand sich bereits im späten Mittelspiel und die bessere Position seiner Figuren sprachen für den Hamelner, weshalb er auch das Remisangebot seines Gegenspielers ablehnte. Carsten Konczak, der mit den weißen Steinen an Brett 3 spielte, hatte ebenfalls gutes Spiel, genauso wie Oliver Barz an Brett 7, dessem Gegner neben der schlechteren Stellung auch noch die Zeit davoneilte.
Etwas gedrückt stand Peter Brunotte, der an Brett 4 mit schwarz den schlechteren Läufer in seinen Reihen hatte, ebenso Leonid Tilin an Brett 5 mit weiß spielend, der einen gegnerischen Bauern tief in seine Zone hatte vordringen lassen. Auch David Pietsch an Brett 8 hatte eine leicht schlechtere Position inne.
Bei allen dreien war allerdings die Chance auf Ausgleich immer noch beträchtlich hoch, weshalb hier noch kein wirklicher Grund zur Sorge bestand.
Dann ging es auf einmal Schlag auf Schlag, leider zu den ungunsten der Hamelner.
David sah sich zwei äußerst agressiven Springern gegenüber, die geführt von der gegnerischen Dame seinem König zu Leibe rückten und ihn letztendlich in die Knie zwangen.
2:1
Statt ruhig und besonnen weiterzuspielen und zuzusehen, wie sein Kontrahent in Zeitnot geriet, opferte Oliver in besserer Stellung einen Bauern sowie die Qualität, in der Annahme eine Figur gewinnen zu können, was sich allerdings als Trugschluss herausstellte. Mit dem so errungenen Mehrmaterial fiel es dem Peiner nicht mehr schwer den Sieg über den Hamelner zu erringen.
2:2
Gerhard und Carsten mussten sich in besserer Stellung damit abfinden, dass ihre Gegner ihnen keinen vollen Punkt geben würden und willigten beide in Remis ein.
3:3
Leonid konnte sich nicht länger seinem Gegner erwehren und musste die Waffen strecken – an diesem Spieltag leider „No Luck“.
3:4
Nun hing alles an Peter, der sich aus der anfangs schlechten Position befreien und sogar minimale Vorteile erarbeiten konnte.
Bei gleichfarbigen Läufern mit Springern, einem Freibauern auf dem Damenflügel gegen 3 zu 4 Bauern auf dem Königsflügel, hielt der Hamelner durch beherztes Spiel die Hoffnungen seiner Mannschaft am Leben. Eine Punkteteilung mit den Gastgebern schien nicht mehr unmöglich.
Vollkommen vertieft in die Stellung verlor der Hamelner leider die schwindende Bedenkzeit aus dem Auge und musste letztendlich seinem Gegner nach knapp 6 Stunden Spielzeit zum Sieg gratulieren.
3:5 Endstand
Äußerst bitter, angesichts des guten 2:0 Auftraktes und der überwiegend unglücklichen Wendungen der Partieverläufe wäre ein 4:4 sicherlich verdient gewesen.
Nun heißt es Kopf hoch und vorausschauen auf den kommenden Heimkampf gegen Tempo Göttingen 2 am 15.11.
Kann passieren, aber ihr seid ja auch die einzige Hamelner Mannschaft, die laut Orakel nicht aufsteigen wird.Sollte das orakel recht haben, könnnen wir mit 4 Aufstiegen ja ganz zufrieden sein.
Besser stand ich nicht, aber Remis hätte ich es wohl gehalten.Aber ich sollte ja gewinnen,also begann ich damit, energisch irgendwas zu drohen. Mein Gegner liess sich aber nicht einschüchtern und als klar war, dass sein Bauer 2 Züge vor meinem zur Dame wurde, fing ich an, davon zu träumen, was man an diesem herrlichen Sonntag alles hätte machen können, wenn man nicht von frühester Kindheit an dem Schachspiel verfallen wäre. Das ist der wahre Grund für meine Zeitüberschreitung, das wollte ich doch mal klarstellen.